© portrait of group laughing children lying on the grass

Weltkindertag 2017 – Kindern eine Stimme geben

Kinder sind unsere Zukunft oder? Der Umgang mit ihnen offenbart uns unsere Zukunft. Nicht eine ferne Zukunft, die irgendwann nach unserem eigenen Ableben sein wird, sondern eine die in nur zwei Jahrzehnten, das an uns auslebt, mit was wir sie heute befüllen.*

Anlässlich des Weltkindertag 2017 möchte ich daran erinnern, dass es vielerorts auf dieser Welt nicht gut aussieht mit dieser, unserer Zukunft.

 

Zuerst die gute Nachricht

Viele Maßnahmen wurden auf den Weg gebracht, die Kindern zugutekommen und ihre Chancen stärken. Besonders hier in Deutschland.

So wurde der finanzielle Handlungsspielraum für Familien erweitert durch die Anhebung des Kindergeldes, des steuerlichen Kinderfreibetrags und des Kinderzuschlags sowie die Verbesserung des Unterhaltsvorschussgesetzes.

Die Unterstützung des Bundes für den weiteren Ausbau der Kinderbetreuungsplätze und Förderung der sprachlichen Bildung in Kitas sind ein starkes Signal für die frühkindliche Bildung.

Zur Verbesserung des Kinderschutzes haben wir das Programm ‚Frühe Hilfen‘ weitergeführt und eine medizinische Kinderschutzhotline ins Leben gerufen. Das Verbot von Kinderehen wurde vorangetrieben. Dadurch werden vor allem Mädchen und junge Frauen aus Zuwanderungsfamilien geschützt.

 

Und nun die schlechte Nachricht …die Statistik verheißt nichts Gutes und die Aussichten sind eher düster.

 

Kinderarmut

Knapp 19 Prozent aller 3,3 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland sind arm oder armutsgefährdet. Das Armutsrisiko von Kindern liegt trotz verbesserter wirtschaftlicher Situation eines Großteils der Familien weiterhin je nach Datenquelle zwischen 14,6 und 21,1 Prozent. Insbesondere ist der Nachwuchs in Haushalten von Alleinerziehenden betroffen. Rund 44 Prozent der Alleinerziehenden sind armutsgefährdet.  Zur Überwindung der Kinderarmut in Deutschland braucht es aus Sicht des Kinderhilfswerks einen bundesweiten Aktionsplan mit einer Anhebung der Kinderregelsätze auf ein armutsfestes Niveau, einer Reform des Kinderzuschlags sowie der Schaffung eines Bundeskinderteilhabegesetzes.

 

Bildung

Bildung ist der Schlüssel für den Weg aus der Armut. Bildung ist ein Menschenrecht und als Grundrecht in Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten. Frühe Bildung stärkt die persönliche Entwicklung, schafft Chancengleichheit und fördert kulturelle Teilhabe. Für viele Kinder – insbesondere Frauen und Mädchen – auf diesem Erdball ist sie jedoch noch keine Realität.

Auch in Deutschland sind die Bildungschancen noch in einem hohen Maße ungleich verteilt und zu stark von der sozialen Herkunft abhängig. Zudem muss die Bildung – von der Kita bis zur weiterführenden Schule – gestärkt werden. Dazu braucht es verbindliche, bundesweit einheitliche Standards in der Kindertagesbetreuung.

 

Missbrauch von Kindern

Sexueller Missbrauch, physische und psychische Gewalt erfahren Kinder immer wieder und das auf der ganzen Welt. Über die Familie, Schule, Kirche usw. Die Liste der Negativ-Meldungen zum Thema Missbrauch könnte man beliebig fortsetzen.

Viele Länder haben keine Hemmungen, Kinder in Konflikten zu missbrauchen. Rund 250 000 Minderjährige werden laut dem Kinderhilfswerk „terre des hommes“ als Soldaten zum Kämpfen gezwungen. Etwa 30 Millionen Kinder und Jugendliche sind weltweit auf der Flucht. Kinderflüchtlinge haben im vergangenen Jahr beinahe 700 Millionen Schultage verloren. Das seien pro Kind im Schnitt 200 Schultage pro Jahr.

 

Kindern eine Stimme geben

Anlässlich des Weltkindertages 2017 sollten die Rechte der Kinder und Jugendlichen ins Grundgesetz aufgenommen werden und dafür Sorge getragen werden, dass es Eltern ermöglicht wird, gemeinsam mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Denn nur, wenn es den Kindern gut geht, geht es auch unserer Gesellschaft gut.

Die Politik sollte die Belange der Kinder auch künftig klar im Blick haben – national wie international. Und in den allermeisten Fällen sind unsere Politiker selber Eltern, die sich nur diese Fragen selbst beantworten müssen

  • Welche Zukunft wünsche ich meinem Kind?
  • Wonach lohnt es sich, zu streben?
  • Was ist Glück?
  • In welcher Gesellschaft soll mein Kind einmal leben?
  • Gibt es einen Rat, den ich meinem Kind mit auf den Weg geben möchte?

und danach handeln.

 

*Quelle: Blogger Heinz Sauren, der sich Gedanken zum Thema „Kinder – unsere Zukunft“  gemacht hat. Ein Beitrag, der nachdenklich macht.