AD(H)S, Hochsensibilität – na und?

Achtsamkeit, Rituale, Struktur im Alltag, Reizreduktion… Aber wie?

Warum kann Katie nicht „einfach“ zu diesem Kindergeburtstag gehen? Wovor hat sie Angst, wenn sie am Abend nicht einschlafen kann? Warum müssen wir für Max alles bis ins kleinste Detail durchplanen, damit er sich traut mit auf den Schulausflug zu fahren? Woher kommen Lisas Wutausbrüche? Wie bringe ich Dennis dazu, abends seine Zähne zu putzen und warum kann sich Boris nicht konzentrieren?

Dies ist nur eine Hand voll Fragen, die Eltern beschäftigen.

Früher hat das doch auch funktioniert, ihr müsst doch „nur“ mal durchgreifen, schlägt Oma Magret vor. Auch die Nachbarin kann nicht nachvollziehen, warum „diese Kinder“ für alles so viel Zuwendung brauchen.

Was ist es, was ihre Kinder und Sie brauchen?

 

Zunächst einmal viel Verständnis für sich selbst und die eigene Situation. Eine sehr hilfreiche Unterstützung hierbei ist das Buch „Eine andere Art die Welt zu sehen“ von Thom Hartmann.

 

AD(H)S und Hochsensibilität bedeutet eine erhöhte Alarmierbarkeit durch eine Reizfilterschwäche. Daraus ergibt sich psychischer Daueralarm, der Resilienz verhindert und Kompensationsstrategien fordert.

Diagnosen sind schwer voneinander abgrenzbar. So treten ähnliche Symptome beispielsweise bei der Hochbegabung und dem Asperger-Autismus auf. Häufig gehen weitere Störungsbilder, wie Legasthenie und Dyskalulie einher. Das Wissen darüber hilft!

 

Kinder, die in meine Praxis kommen…

  • … sind meist im psychischen Dauerstress
  • …können sich schwer konzentrieren und fokussieren
  • …sind viel verträumt und weniger aufmerksam
  • …haben keinen Zugriff auf ihre Gefühle oder werden von ihnen überwältigt
  • …können sich nicht selbst regulieren und reagieren impulsiv

 

Aber auch:

  • haben eine schnelle Auffassungsgabe
  • …denken kreativ und in Bildern
  • …nehmen mehr wahr als andere
  • …sind ideenreich und begeisterungsfähig
  • …sind hochsensibel
  • …haben ein gutes Empfinden für Stimmungen und kleinste Veränderungen

 

Sie sehen schon: Die Medaille hat immer zwei Seiten!

AD(H)S hat häufig seinen Ursprung in einer Form von Hochsensibilität. Nicht jeder AD(H)Sler ist jedoch hochsensibel und nicht jeder Hochsensible hat AD(H)S. Es gibt aber viele Gemeinsamkeiten in der Alltags- und Problembewältigung und die Eltern stehen oft vor genau denselben Fragen und Problemen. In meiner Praxis stelle ich keine Diagnosen. Mir geht es um die Bewältigung dessen was ist. ADHS oder Hochsensibilität als Chance ermöglicht die Auseinandersetzung mit sich selbst und das Kennenlernen der eigenen Ressourcen. Ziel ist es, sich selbst in seiner Wahrnehmung anzunehmen und seine Probleme bestmöglich zu lösen.

 

Wie gelingt nun die Erziehung eines Kindes mit AD(H)S oder Hochsensibilität?

 

Das A und O ist, sich Zeit füreinander zu nehmen und hinzuschauen, aber auch den nötigen Rückzug einhalten. Wo stehen Sie sich selbst im Weg? Wo haben Sie im Alltagsstress den Blick für das Wesentliche verloren?

 

Das A ist Ihre Basis

 

Das Wichtigste ist den eigenen Teufelskreislauf zu erkennen. Haben Sie sich miteinander verstrickt, helfen oft ein neutraler Blick von außen und das „Entwirren“ der aktuellen Situation.

 

Das O sind Sie selbst

 

Vergessen Sie nicht, dass Abstand guttut, um neue Kraft und eine klare Sicht gewinnen zu können. Die meisten Eltern denken, Sie hätten dafür keine Zeit.

 

Was ist also wichtig

  1. Akzeptieren Sie das, was ist!
  2. Stärken Sie die Eigenverantwortung Ihres Kindes – wie schwer es auch erscheint!
  3. Wagen Sie sich raus aus der Negativspirale!
  4. Unterbinden Sie tägliche Belastungskreisläufe
  5. Trauen Sie sich in die Basis, das „Wir“ der Familie zu investieren
  6. Hören Sie auf, sich mit anderen zu vergleichen.
  7. Loben Sie Ihr Kind, so viel Sie können – auch wenn es schwerfällt
  8. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl von „Ich bin richtig“ und nicht von „Ich bin falsch“.
  9. Geben Sie sich als Mama und Papa das Gefühl, dass „Sie nicht alles falsch machen“.
  10. Nehmen Sie sich Zeit für sich ALLEINE!

 

Jesper Juul beschreibt ein schönes Bild eines Leuchtturms in Familien, um den sich alles dreht. Dieser Leuchtturm ist ihr Kind. Fühlen Sie sich einmal hinein, wie es sich anfühlt, wenn sich permanent alles um Sie und um das dreht, was sie „nicht richtig“ machen oder was anders werden soll. Darin liegt der große Anfang und im Prinzip auch schon die Lösung.

 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und berate Sie hierzu gerne in meiner Praxis „AlltagsheldInnen“ in Mainz und Nierstein.

 

 

Beratungspraxis AlltagsheldInnen – Anja Kaul
Diplom-Pädagogin, Personzentrierte Beratung, DBT


Einzel-, Paar- und Familienberatung
Beratung bei Burnout und AD(H)S

VITALIS Gesundheitszentrum
Ringstraße 6, 55283 Nierstein
06131-6084678

Praxisgemeinschaft
Frauenlobstr. 42, 55118 Mainz
06131-6084678

www.alltagsheldinnen-kaul.de