© F1online / Hero Images, Stiftung Warentest

Senioren und moderne Technik

Technikscheue Generation? Von wegen!

Heizdecken für Oma und Opa? Meine Schwiegermutter war auch mit 76 Jahren dafür nicht zu haben. Stattdessen meldete sie sich zum „Computerkurs für aktive Senioren“ an, engagierte dann ihren Neffen für die Hard- und Softwareberatung und los gings. Kurzum sie wollte ihre Berührungsängste mit der digitalen Technik überwinden und mit ihren Kindern und zahlreichen Enkeln via E-Mail in Kontakt bleiben. Opa hatte sich zu dem Thema da bereits mental schon ausgeklingt.

Oma blieb hartnäckig, obwohl es beim Thema Benutzerfreundlichkeit oft gehakt hat. Sie sagte, es ist so, als säßest du plötzlich im Cockpit einer Boeing 737 und müsstest versuchen, sie zu landen und die ganzen Hebel und Anzeigen verstehen.

 

Die neuen Senioren im Focus

Die Industrie hat sich eigentlich schon seit einigen Jahren auf die technikaffinen Senioren eingestellt. Es gibt Gruppen wie „Unterstützung von Senioren mittels digitaler Technik“ in den Sozialen Medien, Notebooks, die speziell für die Generation 60+ entwickelt wurden, Ideen zum smarten Wohnen sowie eine Vielzahl von Internetseiten, die rund um das Thema Technik und Kommunikation für Oma und Opa informieren.

Auf die Benutzung eines Smartphones allerdings hat meine Schwiegermutter bisher verzichtet. Sie kommt damit einfach nicht zurecht.

Das Mobiltelefon von heute hat bis zu 400 Funktionen und ist im Alltag fast aller Menschen zu einem unverzichtbaren Begleiter geworden. Eigentlich wollte meine Schwiegermutter nur telefonieren bzw. Urlaubsbilder via Whatsapp verschicken für ein digitales Familiengefühl. Vielleicht noch einen Wecker, eine Kamera oder einen Terminplaner .. es ist diese Menge an Funktionen, die auch mich manchmal selbst überfordert. Der Text im Display ist unleserlich klein, oder man findet vor lauter Menüpunkten die Lautstärkeregelung des Telefons nicht?  Und je älter man wird, umso schwerer findet man sich zurecht.

 

Mit intelligenter Technik für Senioren

Dank spezieller Seniorenhandys mit großen Tasten, übersichtlichen Displays und die Möglichkeit zum Absetzen eines Notrufs, kann nun wirklich jeder mobil sein und mit Freunden und Familie Kontakt halten. Für Hörgeräteträger gibt es spezielle hörgerätekompatible Handys.

Die grundsätzliche Frage lautet ja: Soll es ein einfaches Handy sein mit begrenzten Funktionen oder lieber ein internetfähiges Smartphone?

Doch was müssen solche Geräte eigentlich können – und braucht man sie überhaupt?

Es geht nicht mehr unbedingt um die beste Kamera oder die längste Akkulaufzeit, sondern um eine möglichst leichte Bedienung.

Spezialanbieter wie Emporia aus Österreich oder Doro aus Schweden haben sich auf diesen Bereich spezialisiert und seit einigen Jahren Senioren-Smartphones und Handy im Angebot.

Für eine kleine Entscheidungshilfe haben Fachleute die im Handel angebotenen Geräte getestet. Einfach mal schauen.

 

Also werden wir wohl demnächst mit Oma und Opa im Schlepptau ein Fachgeschäft aufsuchen!