Spielzeug, das krank macht

Doch ist jedes Spielzeug, das unter dem Tannenbaum liegt, wirklich unbedenklich? Wir möchten ein paar praktische Tipps für Eltern geben, die auf der Suche nach chemisch unbelastetem Spielzeug sind.

Nachhaltiges Spielzug – der sichere Trend

Per Definition besteht nachhaltiges Spielzeug aus umweltschonenden Materialien wie nachwachsenden Rohstoffen sowie schadstofffreien Zusatzstoffen. Grundvoraussetzung für die Nachhaltigkeit ist aber auch die umweltschonende Weiterverarbeitung und Entsorgung sowie soziale Standards bei der Produktion. Spielzeuge, die bereits nach wenigen Spielgängen kaputt gehen, können ebenfalls kaum als nachhaltig gelten.
 

Wie erkenne ich die Spielverderber?

Ob ein Spielzeug nachhaltig ist, können Verbraucher beim Kauf allerdings nur schwer sehen, da man ihnen die Herkunft und Inhaltsstoffe kaum ansieht. Zudem gibt es noch keine einheitlichen Nachhaltigkeitsstandards, die diese Art von Spielzeug kennzeichnen und so für Verbraucher sofort erkennbar machen.

Aufgrund der fehlenden sofortigen Erkennungsmerkmale von nachhaltigem Spielzeug, können Eltern aber zunächst Hilfestellung im Internet über Suchmaschinen wie Locafox erhalten. Dort erfahren Sie, wo es in Ihrer Nähe nachhaltiges Spielzeug zu kaufen gibt und ob das Spielzeug auch mit den nötigen Gütesiegeln ausgezeichnet ist.
 


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Nachdem Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen wie "Ökotest" und aktuell "Greenpeace" immer wieder auf Schadstoffe in Spielsachen hingewiesen haben, wird die Nachfrage nach nachhaltigem Spielzeug immer größer. Besonders das erhöhte Vorkommen gefährlicher Weichmacher und Stoffen wie Blei und Chrom, kritisieren Chemiker in einer  Ökotest Studie 2013, so dass die Hälfte der getesteten Spielzeuge schlechter als Befriedigend abschneidet.  Auch die Warnstatistik für Schadstofffunde der Europäischen Union zeigt, dass Spielzeuge immer wieder mit gefährlichen Schadstoffen belastet sind. Besonders Billighersteller aus China überschreiten die eigentlich schon laxen Vorschriften für Schadstoffgrenzen oft um ein erhebliches, so dass viele der Spielzeuge gar nicht verkauft werden dürften.

Die unsichtbare Gefahr

Insbesondere bei Kleinkindern, die alles Greifbare in den Mund nehmen, aber auch bei aufblasbarem Plastikspielzeug ist die Gefahr besonders hoch, da die Giftstoffe über den Mund in den Körper gelangen. Eltern sollten daher verstärkt auf Gütesiegel achten. Billiger Massenware, die schön bunt und knautschweich daherkommt, riecht man die gefährlichen Weichstoffe oft schon an. Also Finger weg davon! Schließlich stehen Weichmacher nicht nur im Verdacht Krebs auszulösen, sondern sie können auch das Hormonsystem und das Ungeborene  im Mutterleib beeinträchtigen.

Neben Weichmachern werden auch immer öfter Duftstoffe verwendet. Sie können Allergien und Depressionen auslösen, erhöhen aber auch die Anfälligkeit für Durchfall sowie Ohreninfektionen.

Dank des europäischen Chemikaliengesetzes REACH sind Hersteller sowie Händler heute übrigens verpflichtet, Auskunft über die Inhaltsstoffe in ihren Produkten zu geben. Bewusste Verbraucher und besorgte Eltern sollte daher von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und so den Druck auf die Spielzeugbranche erhöhen. Schließlich kostet das Fragen nichts und Verbraucher erfahren so mehr über eventuell gefährliche Produkte. Es liegt also auch an den Verbrauchern, bewusster mit dem Thema umzugehen und von ihren Möglichkeiten Gebrauch zu machen.

Wie wird das Spielzeug kontrolliert?

Ein Spielzeug soll stabil, pädagogisch wertvoll, frei von Schadstoffen und unter fairen Bedingungen produziert sein. Leider gibt es kein Siegel, das alle diese Kriterien abdeckt. Es existiert vielmehr eine ganze Reihe von Prüfzeichen, die verschiedene Aussagen zu Sicherheit und Qualität machen. Beim Kauf sollte man aber auch auf Gütesiegel wie das CE-Konformitätszeichen und das GS-Zeichen. Das CE-Zeichen ist allerdings kein eigentliches Güte- oder Qualitätssiegel, da die Gewährleistung der Produktsicherheit nur in der Verantwortung des Herstellers liegt. Dennoch sollte Spielzeug, das diese Kennzeichnungen nicht trägt, in keinem Fall gekauft werden. Mit dem GS-Zeichen bekommt man dagegen "geprüfte Sicherheit", die von einer unabhängigen, zugelassenen Kontrollstelle überprüft wurde. Vorbildliche deutsche Hersteller halten sich zudem an die Vorschriften der ISO 9001 und lassen die Produktionsabläufe durch ein Qualitätsmanagement überprüfen.

Also lieber zweimal schauen, denn viele Hersteller gehen leider immer noch vollkommen unsensibel mit der Gesundheit unserer Kinder um.