Mit achtzehn reißt der Kontakt zum Arzt ab

Oft fehlen auch einfach adäquate Versorgungsstrukturen. Diese Transition fällt dabei in die ohnehin schwierige Phase der Adoleszenz. Die Aufgabenverteilung, wer wann was zu tun habe, sei unklar. In Deutschland gibt es bislang keine etablierten Strukturen, die diesen Wechsel koordinieren. Etwa 30 bis 40 Prozent der Betroffenen haben massive Probleme mit dem Wechsel. Einige Patienten würden zeitweise gar nicht betreut und gingen erst dann wieder zum Arzt, wenn Komplikationen auftreten.

Um die unbefriedigende Situation zu verbessern, hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) im vergangenen Jahr eine "Task Force Transition" ins Leben gerufen. Sie soll einen strukturierten Prozess für die Entwicklung von Transitionskonzepten erarbeiten. Als Modellsystem hat sie das Berliner Transitionsprogramm (

BTP) ausgewählt, das von den DRK-Kliniken Berlin seit 2009 angeboten wird.

Bislang ist ein Hindernis für eine strukturierte Transition, dass sie von den Krankenkassen nicht finanziert wird. Im Gespräch mit Kostenträgern sei es aber schwierig, harte Daten zu liefern, die zeigen, dass sich Transitionsprogramme auszahlen, indem sie Komplikationen vermeiden und Behandlungskosten einsparen.