Märchen im Trend

Märchen im Trend

Zwischen Finanzkrise und Computerherrschaft wächst bei Lesern und Theatergängern das Bedürfnis nach einer verwunschenen Welt. In der modernen Welt voller Zahlen und Berechnungen bildet das Wunderbare der Märchen vielen Menschen Halt. Erzähler von Märchen sind derzeit gefragt wie seit Jahren nicht mehr. "Märchen sind Mutmach-Geschichten" sagt Heinrich Dickerhoff, Präsident der Europäischen Märchengesellschaft. Märchen erzählen von den Sollbruchstellen im Leben: Liebe, Ehe, Tod, Trauer. Es werden Urbilder gezeigt und immer wieder stehen Menschen vor der Aufgabe, Lösungen für die Probleme zu finden. Märchen sind die volle Realität. Sie sind nicht grausamer als das Leben selbst. Du kannst zum Ziel kommen, aber Du musst es Dir erarbeiten, das sei die Kernbotschaft, die vielen Märchen zugrunde liege. Auch auf dem Buchmarkt sei die Zeit der Technologie-beladenen Science-Fiction vorbei. Stattdessen sind es die Fantasy-Geschichten, die uns heute begeistern. Die "

Märchenfestspiele" in Hanau haben sich mittlerweile zu einem großen alljährlichen Festival entwickelt und das Fernsehen und Kino hat längst auf die Sehnsucht nach Wunschwelten reagiert und zu Ostern oder Weihnachten neue Märchenfilme inszeniert. Rund 200 hauptberufliche Märchenerzähler gibt es in Deutschland. Daneben verbreiteten hunderte nebenberufliche Erzähler Märchen vor allem in Kindergärten, Schulen, Hospizen und Gefängnissen. Jährlich bildet beispielsweise die Europäische Märchengesellschaft in Rheine acht neue Märchenerzähler aus.