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Wie motiviere ich mein Kind für die Schule?

„Ja, mache ich später!“ Kennen Sie diesen Satz? Meine Kinder lieben ihn, wenn es um Lernen und Hausaufgaben geht. Maike und Lars präsentieren uns stets mit neuen Argumenten, warum für Schulisches gerade absolut keine Zeit bleibt. Die Motivation für die Schule war bei unseren Kindern stets ausbaufähig, um es nett zu formulieren.

Beim Homeschooling vergangener Wochen spürten wir die Unlust noch intensiver, was meiner Frau und mir Höchstleistungen beim Motivationstraining abverlangt hat. Dabei wurden auch wir … immer besser.

 

Unsere Kinder sind neugierig!

Kinder sind von Natur aus wissenshungrig und haben Spaß am Lernen, wenn man ihre Neugier weckt. Das Zitat von Rabelais kommt mir da in den Sinn: „Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will“. Doch unser heutiges Bildungssystem macht sie selten neugierig. Gefördert wird Wissen, nicht die Lust am Wissen. Schade.

Während der Homeschooling-Wochen wurde uns das nochmals sehr bewusst und wir haben uns gefragt, ob es nur unserer Familie so geht. Die Antwort lautet „nein“. Belegt wird fehlende Motivation für die Schule beispielsweise durch eine aktuelle und im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung durchgeführte Studie mit dem Titel „Wie lernen Kinder und Jugendliche?„. Laut der Studie lernen nur 33 Prozent der Kinder eher gerne für die Schule. 47 Prozent lernen nicht so gern, 13 Prozent gar nicht gern.

Zum Homeschooling gab es eine bundesweite Elternbefragung des Zentrums für empirische pädagogische Forschung an der Universität Koblenz-Landau. Bei der Bearbeitung der Aufgaben schätzten 51,1 Prozent der Eltern ihr Kind als eher wenig bis nicht motiviert ein. Wir sind also NICHT alleine mit unserem Problem. Das verringert Selbstzweifel, bietet aber noch keine Hilfe. Leider.

 

Digitale und analoge Lernangebote nutzen!

Viele kennen sicherlich das Bild, wenn Ihr Kind gebannt auf den flackernden Bildschirm der Spielkonsole starrt und wünschen sich dabei, dass dies auch auf andere Bereiche überschwappt. Also warum die Begeisterung für die multimedialen Angebote nicht nutzen und unseren Kindern mehr Spaß am Lernen ermöglichen? Wir haben im Internet nach Tipps für Lernmotivation und virtuelle Lernangebote gesucht und sind fündig geworden. Es gibt eine Reihe von Angeboten wie Online-Plattformen, Apps und Co., die das Lernen und den Spaß fast perfekt miteinander verbinden. Auch außerschuliche Anbieter sind interessant, denn sie fangen im Bereich digitaler Bildung heute meist dort an, wo die Schule aufhört.

Während der Recherche kam übrigens auch die Frage auf: Waren wir in der Schule völlig anders als unsere Kinder heute? Meine Frau vielleicht. Ich war allerdings kein sehr guter Schüler.

 

Alles nach Plan und Selbstmotivation

Trotzdem kann auch ich mich den Kindern heute glaubhaft als verlässlicher, guter Eltern-Coach präsentieren. Die beiden sehen, wie unperfekt ich selbst oft bin, dass meine Selbstorganisation und die Struktur meiner Arbeitsweise oft optimierbar sind, dass ich am Ende aber mein Ziel erreiche. Und wenn der Alte es schafft, sich selbst anzutreiben … dann ahnen Maike und Lars, dass sie es ebenfalls schaffen und dass es sich lohnt. Würde der Alte es sonst tun?

 

School-Life-Balance und individuelle Lernmotivation

Das eine war uns immer schon bewusst: Lernen fällt leichter, wenn wichtige Voraussetzungen wie ausreichend Schlaf und Bewegung, eine gute Arbeitsatmosphäre sowie ein ausgewogenes, gesundes Frühstück geschaffen sind.

Neu waren für uns die unterschiedlichen Lerntypen. Jeder Mensch lernt anders. Lars lernt eher hörend, Maike besser machend. Wiederum andere lernen sehr gut mit praktischer Arbeit. Lars ist ein eher auditiver Typ. Er lernt relativ langsam mit Büchern und viel schneller, wenn ich ihm etwas erkläre. Maike konstruiert und baut gern und versteht dabei plötzlich Geheimnisse der Mathematik, die zuvor unlösbare Rätsel waren. Auch die optimale Zeit zum Lernen ist bei beiden Kids unterschiedlich. Der eine lernt morgens besser und der andere ist nachmittags lernfähiger. So etwas kann man nutzen.

 

Lernanreize

Eine häufig gehörte Frage: Wozu brauche ich das? Unsere Kinder hinterfragen fast alles. „Wozu brauche ich das?“ ist eine der häufigsten Fragen, wenn wir zum Lernen motivieren möchten. Jede gute Antwort steigert die Lernmotivation und gibt Anreize. Den Nutzen von Lerninhalten zu kommunizieren, motiviert oft mehr als Vorfreude auf gute Noten. Die eine oder andere kleine Belohnung kann den Spaß am Lernen aber natürlich ebenfalls fördern.

 

Bleibt die Frage: Werden mäßig begeisterte Schülerinnen und Schüler durch all das hochmotiviert? Nein. Das hier ist ja kein Märchen. Aber sie werden viel motivierter als zuvor. Und ich finde, das ist schon viel wert.