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Wandern mit Kindern: Was es dabei zu beachten gilt

Kommt uns das bekannt vor: “Wann sind wir endlich da? Ist es noch weit? Ich bin müde!“ Das Wandern mit Kindern, unabhängig von deren Alter, kann für Eltern zu einer Geduldsprobe werden. Wer mit Kindern zum Wandern aufbricht, sollte einige Dinge beachten.

Es ist durchaus möglich, bereits Babys auf Wanderungen mitzunehmen. Ab einem Alter von etwa 6 Monaten sind kurze und unkomplizierte Touren machbar, sofern die Eltern und das Kind darauf vorbereitet sind. Kleinkinder ab etwa 2 Jahren können einen kleinen Teil der Strecke selbst bewältigen, müssen jedoch größtenteils getragen werden. Kinder können im eigentlichen Sinne erst ab etwa 4 Jahren eigenständig wandern, jedoch eher auf kürzeren Routen. Ab einem Alter von 6 Jahren sind auch längere Wanderungen mit deutlichem Höhenunterschied machbar.

Mit seinen abwechslungsreichen, bestens beschilderten Wanderrouten ist der Naturpark Taunus ein Wanderparadies. Mehr als 200 Wanderwege laden Wanderer auf einer Gesamtlänge von über 1.000 Kilometern zum Entdecken ein. Für jeden Anspruch finden sich hier passende Wandermöglichkeiten, sodass sowohl erfahrene Bergsteiger als auch Familien mit Kindern im Taunus auf ihre Kosten kommen.

Kinderfreundliche Wandertouren: Worauf es ankommt

Kinder sind kleine Entdecker, die einen hohen Bewegungsdrang haben und niemals genug Abenteuer erleben können. Egal, ob im Familienurlaub oder im Alltag: Auf Wanderungen können die Kleinen ihrem natürlichen Entdeckungs- und Bewegungstrieb freien Lauf lassen. Schon die Kleinsten kann man dabei zu Abenteuern in die Berge mitnehmen. Sobald Kinder sitzen können, bieten sich zu diesem Zweck Kinderkraxen oder Tragetücher an. Je nach individuellem Entwicklungsstand halten sie dank dieser Accessoires ab etwa acht Monaten moderate Wanderungen durch. Grundsätzlich können Eltern sie schon vorher zum Wandern mitnehmen, sofern sich der gewählte Weg für Transportmittel wie Kinderwagen eignet. Eine Alternative sind Lastenräder wie Long Johns, die mit Elektromotor ausgestattet sind, und die Fortbewegung bei Steigungen noch komfortabler gestalten. Auf längeren Wanderungen machen jene auch Sinn, wenn die Kinder bereits älter sind. Denn: Falls sie die geplante Route nicht problemlos durchhalten, können sie sich in den Transportmitteln zeitweise ausruhen. Grundsätzlich sollten Eltern ihre Kleinen mit der gewählten Strecke nicht überfordern. Andernfalls verlieren sie den Spaß am Wandern, bevor sie überhaupt richtig damit begonnen haben. Vor allem längere Steigungen sind für Kinder nur schwer zu bewältigen, denn im Vergleich zu Erwachsenen haben sie weniger Ausdauer. Experten empfehlen für

  • Kleinkinder in der Kraxe maximal dreistündige Wanderausflüge, die von vielen Pausen unterbrochen werden.
  • Dreijährige Wanderungen mit maximal 200 Höhenmetern.
  • Vierjährige Routen mit maximal 400 Höhenmetern.
  • Vorschulkinder maximal vierstündige Touren mit höchstens 600 Höhenmetern.

Was die Zeit Planung betrifft, multiplizieren Eltern die Gehzeiten für Erwachsene am besten mit dem Faktor 1,5. Während Erwachsene 200 Höhenmeter in weniger als einer Stunde bewältigen können, brauchen kleine Kinder dazu einen halben Tag. Eltern sollten das bei der Planung beachten. Einmal pro Stunde sollten Familien beim Wandern zudem Pausen machen, damit sich die Kleinen erholen können. Ob sie während der Pause nun an Wasserläufen spielen oder Steine und Blätter sammeln. Wie kinderfreundlich eine bestimmte Wanderung ist, hängt übrigens nicht nur von der Distanz und den Höhenmetern ab. Bei Wanderungen mit Kindern ist der Weg das Ziel. Den Kleinen geht es nicht darum, hohe Gipfel mit toller Aussicht zu erreichen. Sie wollen auf dem Weg zum Gipfel Abenteuer erleben, zum Beispiel beim Spielen auf Wurzelwegen oder beim Toben auf Felsen. Auch Themenwege mit integrierten Schnitzeljagden werden diesem Anspruch gerecht.

Wandermotivation für Kinder: Wie Eltern vor und während der Tour die Freude am Wandern wecken

Bei der Planung der Wanderung sollten Eltern ältere Kinder unbedingt mit einbinden. Dabei geht es vor allem darum, Vorfreude zu wecken. Ob man das am besten mit Bilderbüchern zu Bergabenteuern, Gadgets wie Becherlupen oder einem Tourenbuch schafft, hängt von der Persönlichkeit der Kleinen ab. Einige Kinder freuen sich auch darüber, wenn sie mittels GPS, Kompass oder Wanderkarte die Navigation übernehmen dürfen. Auf der Wanderung selbst können Accessoires wie Ferngläser und Lupen die Motivation der Kleinen steigern. Dabei lassen Eltern die Kinder beim Wandern am besten vergessen, dass sie gerade wandern. Der spielerische Aspekt der Tour sollte stets im Vordergrund stehen. Ob man nun gemeinsam über Baumstämme balanciert oder durch Bachläufe wartet. Etwas Motivation können auch Bastelpausen geben. Wie wäre es beispielsweise damit, auf einer Hütte Andenken aus gesammelten Blättern und Steinen zu kreieren? Natürlich darf auch Proviant nicht fehlen, damit die Motivation während der Tour erhalten bleibt. Neben Butterbroten und mindestens einem Liter Flüssigkeit pro Person hat man idealerweise Nüsse, Salzgebäcke, klein geschnittenes Obst oder Gummibärchen und Schoko-Rosinen zum Snacken mit dabei. Motivierend kann es zudem sein, ein wohlverdientes Eis, einen Kaiserschmarrn oder leckere Pommes auf der Hütte in Aussicht zu stellen.

Wandergepäck für Kinder: Was mit dazu gehört

Kinder sollten relativ früh lernen, beim Wandern ihr eigenes Gepäck zu tragen. Allerdings sollte das Gewicht ihres Wanderrucksacks höchstens einem Zehntel ihres Körpergewichts entsprechen. Kleinere Kinder tragen dementsprechend höchstens ihre eigene Trinkflasche und ein Kuscheltier. Ihre Sehnen und Bänder sind noch nicht stabil genug, um auf längeren Strecken hohen Belastungen standzuhalten. Deshalb sollten ihre Eltern beim Wandern einen Großteil des Gepäcks schultern. In ihrem Rucksack sollten sie beispielsweise Wechselkleidung für die Kleinen dabeihaben, denn beim Spielen werden sie auf der Wanderung vermutlich nass und dreckig. Zudem schwitzen sie auf der Tour und sollten den Rückweg nicht in feuchter Kleidung zurücklegen müssen, weil dadurch das Risiko für Erkältungen steigt. Neben Wechselkleidung sollten Eltern etwas Spielzeug für die Wanderung im Rucksack haben. Davon abgesehen haben sie idealerweise Sonnencreme und ein Erste-Hilfe-Set mit dabei. Auch eine Mütze sollte nicht fehlen.

 

TIPP: Am wichtigsten sind natürlich: schöne Wege, spannende Ziele und gemeinsame Erlebnisse unterwegs. Toll ist es auch, mit anderen Kindern unterwegs zu sein. Gemeinsam kann man alles viel besser erkunden, und die Wanderung vergeht viel schneller. Nutzt also die Möglichkeit, mit anderen Familien wandern zu gehen, wenn es sich ergibt.