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Wann kommst du, Weihnachtsmann?

Ich wollte eigentlich nur schnell einen Weihnachtsstern ins Fenster hängen. Ein bisschen Deko, nichts Großes. Stattdessen stand ich einbeinig auf der Fensterbank, improvisierte mit Geschenkband – und bekam das ehrlichste Kompliment des Tages: „Sieht schön aus!“
Seitdem wird bei uns fünfmal täglich gebimmelt, gesungen und gestaunt. Und mir ist klar geworden: Weihnachten ist zurück. Nicht perfekt, nicht leise, nicht stressfrei – aber voller Zauber.

Warum die Adventszeit mit Kind plötzlich alles verändert…

Weihnachten mit kleinen Kindern ist anders. Anstrengender, lauter, chaotischer – und gleichzeitig so viel fröhlicher als zuvor. Was früher eher Pflichtprogramm war, wird mit Kind zu einer Zeit voller Staunen, Rituale und kleiner Wunder.

Plötzlich genügt ein improvisierter Weihnachtsstern im Fenster, um echte Begeisterung auszulösen. Kerzen werden bewundert, Glocken begeistert geläutet, Adventskalender-Türchen mit großer Ernsthaftigkeit geöffnet. Auch wenn Kinder den Sinn von Weihnachten noch nicht verstehen, spüren sie ganz genau: Etwas Besonderes liegt in der Luft. Die Wohnung verändert sich, es wird geschmückt, gesungen, gebacken – und gemeinsam Zeit verbracht.

Mit einem Kleinkind erlebt man Jahreszeiten, Feste und Bräuche neu. Laternenlaufen, Karussellfahren auf dem Weihnachtsmarkt, Weihnachtslieder in Dauerschleife – all das bekommt plötzlich wieder Bedeutung. Ja, der Mental Load steigt: Plätzchen backen, Deko organisieren, Lichterketten aufhängen. Aber mit dem Trubel wächst auch die Freude.

Weihnachten wird emotionaler. Musik spielt eine größere Rolle, Rituale geben Halt, und selbst Erwachsene lassen sich wieder anstecken vom Zauber dieser Zeit. Man summt mit, tanzt durch die Küche und merkt: Dieser Kitsch tut gerade gut.

Gerade in unsicheren Zeiten wirkt Weihnachten fast weltfremd – und genau deshalb so wichtig. Familien schaffen sich kleine Schutzräume aus Nähe, Wärme und Liebe. Niemand kann die Welt reparieren, aber man kann seinem Kind Geborgenheit schenken, Erinnerungen schaffen und zeigen: Du bist geliebt.

Vielleicht ist das die größte Veränderung durch Kinder: Man wünscht sich nicht mehr nur schöne Feiertage, sondern eine gute Zukunft. Und bis dahin hält man sich fest – an Kerzenlicht, gemeinsamen Liedern und aneinander.

Weihnachten mit Kindern ist nicht perfekt. Aber es ist echt. Und manchmal genau das, was wir brauchen.