Wie werden Kinder erfolgreich
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Wie werden Kinder erfolgreich?

Erziehung ist der Schlüssel zum Erfolg

Unsere Kinder sollen nicht in Schwierigkeiten geraten, gute Noten nach Hause bringen und später als Erwachsene glücklich und erfolgreich sind. Das wünschen wir Eltern für unseren Nachwuchs. Eine Garantie, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen, gibt es nicht. Aber es gibt einige Faktoren, die die Chancen erhöhen können, dass Ihr Kind später einmal erfolgreich sein wird.

Kann Erfolg anerzogen werden? Wenn wir uns wissenschaftliche Studien dazu betrachten lautet die Antwort: Ja!

Wir als Eltern sind seit jeher eine der größten Zielgruppen für Ratgeberliteratur – angeblich gibt es mittlerweile auch mehr als 3.000 Blogs dazu! Alles richtig machen heißt die Devise. Aber wer kann das schon. Und jedem recht machen schon gar nicht. Allerdings können wir unseren Kindern bestimmte Dinge mit auf den Weg geben, die sie in früher Kindheit von uns lernen.

Kompetenzen, die im Verlauf des Lebens zu beruflichem wie sozialem Erfolg führen.

 

Für die eigene Bildung sorgen – und Mathe mögen

Unser Schulsystem hängt noch in weiten Teilen von der Unterstützung der Eltern ab und viele Kinder benötigen Nachhilfe. Ohne ein Elternhaus mit bildungsbürgerlichem Hintergrund ist das, ohne Frage, schwieriger zu bewältigen.

Und es liegt auch nicht immer am fehlenden Intellekt, was Kinder in der Schule scheitern lässt. Häufig ist es ein Mangel an zielgerichteter Selbststeuerung und Durchhaltevermögen. Viele Kinder lassen sich ständig ablenken und folgen dem Impuls, Neuigkeiten im sozialen Netzwerk beispielsweise sofort zu kommentieren, statt sich konzentriert mit binomischen Formeln zu beschäftigen. Lernen zu wollen erfordert ein hohes Maß an Willenskraft. Vielen gelingt es nicht, ihre verfügbare Zeit produktiv zu nutzen und ihre eingesetzten Lerneinheiten erfolgreich umzusetzen. Dies ist aber nicht nur für die späteren Fähigkeiten, sich weitere Bereiche der Mathematik zu erschließen, notwendig, sondern auch für die Lesekompetenz.

 

Sie lassen ihre Kinder im Haushalt mitarbeiten

Diese kindliche Selbstkontrolle kann jedoch schon früh trainiert werden. Sie entwickelt sich allein schon dadurch, dass wir jüngere Kinder an kleine Alltagspflichten wie beispielsweise ‚Müll rausbringen‘, gewöhnen. Die Kinder lernen, dass diese Arbeit gemacht werden muss und dass jeder von uns etwas zum Wohle der Allgemeinheit beizutragen hat. Jeder trägt seinen Teil zum Ganzen dazu, weil er ein Teil des Ganzen ist. Taschengeld hinzuverdienen ist zwar bei vielen Eltern umstritten, geschadet hat es aber noch keinem. Besonders, wenn die Nachbarn Hilfe im Garten brauchen, wird hier Verantwortung schnell auch zu Liquidität und damit gern übernommen.

Wer früh lernt, Aufgaben zu übernehmen, kann selbständiger arbeiten, ist ein besserer Kollege und kann auch empathischer auf andere reagieren.

 

Eigene Beziehung zu den Kindern und deren soziale Kompetenz entwickeln

Die Fachleute sind sich einig, dass Kinder, die in den ersten drei Lebensjahren Zuwendung erfuhren und erlebten bzw. auf deren Signale prompt und angemessen reagiert wurde, in den späteren Lebensjahren erfolgreicher im Beruf und in ihren privaten Beziehungen waren.

Grundsätzlich ist es in der Beziehung zu unseren Kindern nicht wichtig, WIE VIEL Zeit wir mit ihnen verbringen, sondern WIE und in WELCHER STIMMUNG man sie mit ihnen verbringt. Eine positive Grundstimmung färbt ebenso ab wie eine negative. Für ein gutes Miteinander, wie auch soziale und emotionale Kompetenz, sind Vertrauen, Respekt, Unabhängigkeit, Zusammenarbeit und Freundlichkeit nicht nur in der Erziehung wichtig, sondern ebenso in der Geschäftswelt.

Die Sozialkompetenz kann nicht über Leseunterricht, Rechnen oder die perfekte Schule erworben werden. Sie ist aber als eine Art Universalschlüssel dafür verantwortlich, wie viele Türen sich im späteren Leben damit öffnen lassen und damit für unseren persönlichen Erfolg.

 

 

Autoritativ statt autoritär sein

Welcher Erziehungsstil ist der richtige? Autoritär, autoritativ oder permissiv?

Eltern, die autoritär erziehen, fordern unbedingten Gehorsam, diskutieren selten und arbeiten viel mit Bestrafungen. Beim permissiven Erziehungsstil lassen Eltern so ziemlich alles durchgehen, setzen ihrem Kind so gut wie keine Grenzen und schränken es nirgendwo ein. Autoritative Eltern hingegen nehmen sich als Erziehende wahr. Sie diskutieren über ihre Entscheidungen und respektieren auch den Willen des Kindes. Zusammengefasst kann man sagen, sie gehen zwar liebevoll auf ihr Kind ein, üben jedoch gleichzeitig ein hohes Maß an Autorität aus.

Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive ist der autoritative Stil empfehlenswert, weil das Kind einerseits Respekt lernt, andererseits nicht in seiner Entfaltung behindert wird.

 

Biss trainieren

Die Eigenschaft, nicht gleich aufzugeben, wenn es mal schwierig wird, ist Kindern nicht angeboren. Sich Ziele setzen und anzustrengen, sie zu erreichen, ist jedoch für das gesamte Leben wichtig. Wir Eltern sollten unseren Kindern deshalb die Gewissheit mitgeben, dass sie nichts behindern könnte, wenn sie nur ihr Ziel im Auge behalten. Wir sollten sie ermuntern, sich eine Zukunft vorzustellen, die sie erschaffen können und sie sowohl zu Träumern als auch zu Machern erziehen.

Diese wichtige Kompetenz entwickeln sie anhand von Erfahrungen. Eigenen oder die, die wir ihnen vorleben. Sehen sie, dass Erwachsene trotz Anstrengung regelmäßig ein Problem lösen, lernen sie, dass sich Anstrengung lohnt.

 

Für ein harmonisches Umfeld sorgen – und fair streiten

Kinder, die im Elternhaus viele Konflikte und eher destruktive Streitigkeiten mitbekommen haben, neigen später zu Verlustängsten, Lernstörungen, und Verhaltensauffälligkeiten.

Wie sollen Kinder lernen, Konflikte zu lösen, wenn sie nicht erleben, wie es zu einer einvernehmlichen Lösung kommt? Streiten Sie also ruhig, aber bleiben Sie fair.

 

Richtige Erwartungs- und Geisteshaltung fördern

Wie Sie über Ihre Kinder denken, beeinflusst deren Leistungen. Der sogenannte Pygmalion-Effekt kommt hier zum Tragen, der eine Erwartungshaltung zur einer selbsterfüllenden Prophezeihung werden lässt. Es hängt also sehr stark von der Erwartungshaltung der Eltern ab, welche Ziele deren Kinder erreichten.

Loben wir hingegen unsere Kinder für ihre Anstrengung, lernen sie, dass Scheitern nicht so schlimm ist, sondern eher Ansporn sein sollte, es künftig besser zu machen.

 

Augen auf bei der Namenswahl

Last but not least. Die Namenswahl kann entscheidend sein für schulische und berufliche Erfolge. Namen wie Justin, Kevin oder auch Cindy und Mandy haben es mutmaßlich schwerer beim Vorankommen als eine Ann-Sophie oder eine Laura. Spätestens seit einer Studie der Universität Oldenburg 2009 ist klar, dass Eltern ihren Kindern bei der Geburt nicht nur einen Namen, sondern auch ein gesellschaftliches Image verpassen.

Hinter dem Namen Marie vermuten 80 Prozent der Grundschullehrer ein fleißiges, braves Kind, während Kevin von ebenfalls 80 Prozent als aus einem bildungsfernen Milieu stammend und verhaltensauffällig be(vor)urteilt wurden. Die Aussage eines Lehrers wurde zum geflügelten Satz: „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose.“

 

 

Zusammenfassend und als gesicherte Erkenntnisse aus der erziehungsrelevanten Forschung seines Fachs hat der Neurowissenschaftler Steve Petersen einmal gesagt: „Sperren Sie Ihr Kind nicht in den Schrank, lassen Sie es nicht verhungern und schlagen Sie ihm nicht mit der Bratpfanne auf den Kopf.“

 

Dem können wir nur zustimmen!!