Das Elternhaus bestimmt die Bildungskarriere

Das Elternhaus bestimmt die Bildungskarriere

Bildung zahlt sich aus. Trotzdem schicken zu wenig Handwerker und Facharbeiter ihre Kinder aufs Gymnasium. Die soziale Herkunft ist die noch immer eine entscheidende Restriktion für den Bildungserfolg des Einzelnen. Und sie wirkt gleich doppelt. Zum einen schlägt sich die unterschiedliche Ausstattung der Familien mit ökonomischen, sozialem und kulturellem Kapital direkt auf die Leistungen der Kinder nieder, auf denen die Laufbahnempfehlungen basieren. Dazu kommen dann sekundäre Herkunftseffekte, die mit Leistung oder Begabung nichts zu tun haben. Hier spielt die Voreingenommenheit der Lehrer und vor allem das von der sozialen Schicht abhängige Entscheidungsverhalten der Eltern eine große Rolle. Es hat sich längst herumgesprochen, dass ein längerer Schulbesuch zu einer prestigeträchtigeren Beschäftigung führt und zu mehr Autonomie, Anerkennung, sozialer Interaktion und besseren Bedingungen am Arbeitsplatz. Gebildete, so Wissenschaftler, seien dazu im Schnitt gesünder, seltener in psychiatrischer Behandlung und weniger häufiger geschieden. Aber selbst Eltern, die das alles nur allzu gut verstehen und wissen, handeln nicht danach. Warum? Die Motivation von Eltern und Schülern spielen eine Rolle, die Fähigkeit, sich in unserem Bildungssystem zu bewegen und nicht zuletzt das Vertrauen der Eltern in die Intelligenz der eigenen Kinder. Die Bildungsentscheidung der Eltern für ihr Kinder tragen zur Zementierung der sozialen Ungerechtigkeit bei. Dagegen ist im deutschen Schulsystem bisher kein Kraut gewachsen.