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Mieten, statt kaufen: Nachhaltige Babyausstattung

Zu den großen Überraschungen mancher Eltern im Leben mit Kindern gehört, welche Kosten ihr Nachwuchs verursachen kann. Damit sind noch nicht mal Windeln, Winterstiefel und die paar Esser mehr am Tisch gemeint, für die der deutsche Staat Eltern deutlich mehr Kindergeld zahlt als im europäischen Durchschnitt.

Hinzu kommen Unmengen von Spielsachen und Kleidungsstücken, die sich im Laufe der Jahre ansammeln können, alte Fahrräder, Roller und Kinderwagen, die im Keller und Speicher Platz beanspruchen.

Es ist an der Zeit, die Konzepte von „Besitz“ und „Konsum“ neu zu überdenken: Die Notwendigkeit, alle Neuanschaffungen für das Baby zu kaufen, gehört der Vergangenheit an! Heutzutage gibt es nachhaltige Zwischenlösungen, die Eltern in Betracht ziehen können. Autos, Fahrräder und technische Geräte werden zunehmend bedarfsgerecht und flexibel gemietet. Warum also nicht auch im Bereich der Kinderprodukte? Wir stellen euch vor, wo ihr eure Baby-Erstausstattung mieten könnt – vom Beistellbettchen bis zur Baby- und Kinderkleidung ist alles dabei!

Lastenräder und Fahrräder

Mit dem Wachsen deines Kindes ändert sich auch die Art und Weise, wie ihr gemeinsam die Welt entdeckt. Ein Kinderwagen für Hunderte von Euro wird wahrscheinlich nicht der letzte sein, den du kaufst. Die Bedürfnisse deines Kindes verändern sich, und somit auch die Auswahl des richtigen Fortbewegungsmittels.

Der Transport von Kindern von A nach B an der frischen Luft kann allein schon teuer sein, insbesondere, wenn sie in einem Lastenrad befördert werden sollen. Für unter 2000 Euro sind solche Modelle kaum zu finden, und ein E-Antrieb ist in diesen Einsteigermodellen nicht enthalten. Die Preise steigen dann rapide an, vergleichbar mit dem Kauf eines Kleinwagens. Experten sagen, dass die Modelle von Riese & Müller besonders einfach zu steuern sind, jedoch gehören sie auch zu den teuersten auf dem Markt. Es ist also ratsam, gut zu überlegen, ob das Leben auf dem Sattel eines Lastenrads wirklich so unterschiedlich ist, wie es scheint, wenn Eltern mühelos mit vollen Ladungen von Kindern Hügel hinauffahren und ihr 10.000-Euro-Gefährt vor dem Haus anschließen. Daher ist es oft sinnvoll, zunächst zu mieten anstatt direkt zu kaufen. In vielen Großstädten werden Lastenräder bereits als Sharing-Modelle angeboten. Unternehmen wie Green Moves oder auch Riese & Müller selbst bieten Lastenräder im Abonnement an, ab 99 Euro monatlich. Eine etwas teurere, aber schnellere Option zum Umstieg bietet die Fahrrad-Community ListNRide, wo Privatpersonen ihre Lastenräder tageweise vermieten.

Ein weiteres Thema betrifft das Fahrrad für Kinder. In den Spielplätzen der gehobenen Stadtviertel sieht man oft ein Woom-Rad neben dem nächsten stehen. Da können Unwissende sich kurz wundern: 400 Euro für ein Fahrrad, auf dem das Kind das Fahrradfahren erst lernen soll? Wie bei allem, was Kinder üben müssen, läuft das bekanntlich nicht immer reibungslos, auch wenn die Leute von Woom gerne das Gegenteil behaupten. Für ein Fahrrad, das mehrmals hinfällt und aus dem das Kind schnell herauswächst? Über StrollMe kann man solch ein Woom-Fahrrad mieten. Das rentiert sich langfristig eher weniger, besonders, wenn Geschwister es später nutzen könnten und es am Ende gut verkauft werden kann. Aber wenn man weiß, dass das Kind nur für kurze Zeit ein kleines Fahrrad braucht, kann ein Abo von drei Monaten oder länger ab 20 Euro pro Monat durchaus eine Option sein. Eine eigenartige Spezialität von Woom hat jedoch auch StrollMe übernommen: Seitenständer, Schutzbleche und Klingel kosten zusätzlich 1 Euro pro Monat.

Bekleidung

Vom Moment der Geburt bis zum dritten Lebensjahr durchlaufen kleine Menschen das größte Wachstum ihres Lebens. Dies bemerken insbesondere Eltern von Babys: Gerade hat noch Größe 62 gepasst, und plötzlich ist der Windelpopo im Weg. Es wäre absurd, alle drei Monate alles neu zu kaufen, weshalb die private Kreislaufwirtschaft unter Eltern in der Regel gut funktioniert. Dadurch spart man nicht nur beträchtliche Kosten und den Aufwand beim Suchen, sondern erhält auch genau das, was sich bewährt hat. Dies ist besonders entlastend für Menschen, die zuvor selten ein Kind auf dem Arm gehalten haben, nun aber plötzlich Eltern sind und sich fragen, was der Unterschied zwischen einem Body und einem Strampler ist und was das Kind am besten nachts tragen sollte. Trotzdem haben sich zwei Mietmodelle bewährt:

Wer nur einen Walkoverall oder Sommersandalen benötigt, kann diese teilweise bei Räubersachen mieten. Die Kindby-Box hingegen ersetzt den privaten Fundus von Freunden, Cousinen und Geschwistern: Für 54,50 Euro im Monat im Abo erhält man 20 Teile für die Dauer eines Jahres. Sobald das Kind aus der Größe herausgewachsen ist, werden alle Teile gegen die nächste Box ausgetauscht. Ein ähnliches Modell bietet auch OiOiOi. In der teureren Abovariante fehlt dann nicht einmal die Badehose. Und wenn sie zu klein wird, muss man sie nicht behalten. Dies ist auch ein Vorteil für Menschen, die sich schwer von Dingen trennen können und stapelweise Babysachen aufbewahren würden, obwohl die Familienplanung längst abgeschlossen ist.

Bücher und Spielzeug

Untersuchungen zeigen, dass Kinder, denen in den ersten sechs Jahren ihres Lebens vorgelesen wird, über einen erheblich erweiterten Wortschatz verfügen, mehr Empathie zeigen und kreativer sind. Daher kann man nie genug Bücher zu Hause haben. Dennoch ist es nicht notwendig, alle Bücher zu besitzen. Aus diesem Grund lohnt es sich, sich bei der örtlichen Stadtbücherei anzumelden, um neue Lektüre mit nach Hause zu nehmen – und die bereits gelesenen wieder zurückzubringen. Für Kinder und Jugendliche ist die Anmeldung in der Bibliothek in der Regel kostenlos. Glücklicherweise gibt es immer noch zahlreiche Bibliotheken, weshalb sich keine Start-ups etabliert haben, die Bücher verleihen.

Bei Spielzeug ist die Situation anders. Hier können sich Eltern wirklich lohnen, denn hochwertiges Spielzeug ist oft teuer. Es kommt nicht selten vor, dass Kinder sich nur kurz mit einem Spielzeug beschäftigen und es dann links liegen lassen. Dies führt oft dazu, dass die Kinderzimmer überquellen von Stofftieren, Legosteinen oder Playmobilfiguren. Eine Lösung könnte darin bestehen, Spielzeug online zu leihen. Dies ist auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sinnvoll. Die meisten Anbieter bieten komplette Sets an, die für einen festgelegten Zeitraum, beispielsweise drei Monate, behalten werden können. Bei Anbietern wie Tribu Box können Abonnements abgeschlossen werden, die entweder einen Monat oder sechs und zwölf Monate dauern. Die Boxen sind zudem nach dem Alter der Kinder sortiert. Für Kinder von null bis drei Jahren gibt es Boxen, die sich beispielsweise mit den Themen Greifen und Erkunden befassen. Jede Box zeigt genau auf, welche Fähigkeiten gefördert werden, sei es Koordination, Geschicklichkeit oder Motorik.

Die Minidino-Box oder den Minibauernhof können Eltern für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ausleihen. Dabei haben Eltern die Flexibilität zu entscheiden, wann sie die Box zurücksenden möchten. Wenn sich das Kind in ein bestimmtes Spielzeug verliebt hat, kann es dieses auch behalten, eins pro Box. Die zurückgeschickten Spielsachen werden sorgfältig überprüft und gründlich gereinigt. Alle sauberen Spielsachen werden dann neu verpackt und an die nächste Familie verschickt.

Bei Paul & Lori können Eltern vorab überlegen, ob sie die Boxen, die sich an Kinder bis zu 18 Monaten richten, kaufen oder lieber mieten möchten. Natürlich sind auch hier die Spielsachen „pädagogisch wertvoll“. Laut dem Anbieter können Eltern mit der „Schau mal Spielbox“ für den ersten bis dritten Monat ihrem Baby helfen, „die Geräusche und Kontraste dieser Welt langsam einzuordnen“.

Eltern, deren Kinder Lego lieben, stehen oft vor einem bekannten Dilemma: Die Kinder wünschen sich spezielle Lego-Sets, bauen sie mit großer Begeisterung auf, beschäftigen sich eine Weile damit, verlieren dann jedoch schnell das Interesse und sehnen sich nach neuen Sets. Um nicht jedes Mal neue Sets kaufen zu müssen, gibt es die Plattform Bauduu, die Legosteine zum Ausleihen anbietet. Die Preise variieren je nachdem, ob man sich für das Starter-, das Profi- oder das Premiumset entscheidet, und liegen zwischen fünf und 25 Euro pro Monat. Die Sets dürfen so lange behalten werden, wie man möchte. Wer die Steine gut pflegt und das Set vollständig zurücksendet, erhält beim nächsten Ausleihen einen Rabatt.

Kinderwagen und Tragesystem

Die Auswahl eines Kinderwagens ist oft ein langwieriger Prozess für Eltern, der ähnlich viel Zeit in Anspruch nehmen kann wie der Kauf eines Autos. Schon lange vor der Geburt werden Testergebnisse überprüft, Probefahrten in Fachgeschäften durchgeführt und letztendlich oft eine beträchtliche Summe für ein wendiges und modisches Modell ausgegeben – schließlich ist es das erste Statussymbol in der neuen Welt mit Kindern. Bei Babywheels.de jedoch können Eltern durch das Mieten eines Kinderwagens erheblich Geld sparen. Außerdem ist das Leasen auch bei Autos weit verbreitet, ohne dass der Status darunter leidet. Wenn man beispielsweise ein beliebtes niederländisches Kinderwagenmodell, das etwa 1000 Euro kostet, mietet, kommt man bei einem monatlichen Mietpreis von 39 Euro und einer Laufzeit von zwölf Monaten auf gerade mal 507 Euro zuzüglich Versandkosten. Weitere Anbieter für Kinderwagen sind StrollMe, nomadi und Bugaboo, einer der führenden Kinderwagenhersteller, bei dem man sich über Monatsmiete die neuesten Modelle sichern kann. Für Eltern, die ihr Baby lieber am Körper tragen möchten, bietet Helden-Tragen die Möglichkeit, ein Tragetuch für etwa 19 Euro im Monat zu leihen. Ähnliche Angebote gibt es auch bei Trageberaterinnen. Für Wanderungen mit dem Kind bietet die Plattform Räubersachen Kinderkraxen zur Miete an.

Möbel

Kindermöbel haben oft eine längere Lebensdauer in der Familie, aber auch Wickeltische oder Beistellbettchen landen schneller im Keller als gedacht. Auch für diese gibt es verschiedene Mietmodelle von Anbietern. Eine Holzwiege von Bednest kostet neu beispielsweise 499 Euro, aber man kann sie auch für sieben Monate mieten und dabei 300 Euro sparen, inklusive einer neuen Matratze. Ein Babybett von nomadi ist mit einer Mindestmietdauer von drei Monaten für 69 Euro pro Monat erhältlich, bei einer Mietdauer von 18 Monaten sinkt der Preis auf nur noch 29 Euro pro Monat. Auch Hochstühle, Kinderbänke und -hocker können hier auf Zeit gemietet werden.

 

FAZIT: Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen.

Der ursprüngliche Verfasser dieses Zitats hat sich möglicherweise auch auf den finanziellen Aspekt des Familienlebens bezogen?Die Kosten für die Aufzucht von Kindern sind hoch. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes geben deutsche Familien durchschnittlich 126.000€ für jedes ihrer Kinder bis zur Volljährigkeit aus. Das entspricht monatlich fast 600€. Mit einem Abo Modell schonen Sie nicht nur Ressourcen, Umwelt sondern auch Ihren Geldbeutel.