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Mit dem Lieblingsessen gegen Corona-Frust

 

In der Corona-Krise landete ich plötzlich dort, wo ich nie (dauerhaft) sein wollte: am Herd. Gestern habe ich wieder mal ein neues Rezept ausprobiert. Kartoffel-Foccacia mit Zucchini, dazu Rucola-Salat mit Parmesanspänen und Quarkbällchen. Hat geklappt. Multitasking war nicht das Problem. Sondern die Erkenntnis, dass Corona mich häuslich gemacht hat. jetzt verliere ich mich in den Banalitäten der Essenszubereitung statt endlich Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ zu lesen?

Und ja, Corona hat tatsächlich mein Essverhalten verändert. Ich entwerfe große Menüpläne, als sei ich Küchenchefin eines Sterne-Restaurants.

Die Auswahl an Aktivitäten ist aktuell größtenteils eingeschränkt und in Zeiten, in denen jeder Gang aus dem Haus, sei es für einen Einkauf im Supermarkt oder für einen Spaziergang im Grünen, mit Stress verbunden ist, die geltenden Abstandsregeln einzuhalten, werden Aktivitäten, die für ein wenig Entspannung im Alltag sorgen, immer wichtiger.

 

Gemeinsam kochen und Neues ausprobieren

 

Rund ein Viertel aller Bundesbürger steht wieder vermehrt selbst am Herd seit der Corona-Krise. In Haushalten mit vier oder mehr Mitgliedern liegt die Quote sogar bei 99 Prozent.

Da wir mehr Zeit zu Hause verbringen, können neue Rezepte ausprobiert werden. Im Internet gibt es reichlich Anregungen. Auf Plattformen wie YouTube oder Instagram finden wir Food-Blogs zu Kochvideos und Rezeptideen aus der ganzen Welt. Direkt abrufbar auf das Handy. Egal, ob es sich um fluffige Pancakes aus Japan handelt oder um würzige Chicken Wings aus den USA.

Und so haben meine Kids auch die Küche neu für sich entdeckt. Wenn das kinderfreundliche Repertoire aus Nudeln, Grießbrei und Fischstäbchen erschöpft ist und wir den Nachwuchs möglichst gesund ernähren möchten, dann sollten wir es zusammen mit ihm tun. Gesunde und schnelle Rezepte dafür gibt es hier! Setzen Sie sich zusammen und sammeln die Essenswünsche. Aber eines ist wichtig:

  • Lassen Sie die Kinder mithelfen. Auch die Jüngsten können schon viele kleine Aufgaben problemlos erledigen.
  • Übung macht den Meister! Mit einfachen Gerichten beginnen. Das schont die Geduld (beider Seiten) und bringt schnellen Erfolg.
  • Gute Vorbereitung ist wichtig! Sonst bricht das Chaos aus. Hier sollten die Kinder zwecks Vorfreude mit einbezogen werden.
  • Kinder beim Kochen nie unbeaufsichtigt lassen! Von Verbrennungen bis hin zu Schnittverletzungen ist alles möglich. Eine Küche steckt voller Gefahren.
  • Klare Küchenregeln aufstellen! Der Umgang mit Messern, Töpfen, Pfannen und heißen Oberflächen, Töpfen, Pfannen und Messern muss vorab geregelt werden.

Mach dir keinen Stress

 

Dennoch passiert es ab und an, dass der Tag lang war, meine Energie im Keller und der Kühlschrank leer. Eine Alternative ist dann der Besuch beim Lieblingsrestaurant um die Ecke oder der Anruf bei den diversen Lieferdiensten. Auch eine mögliche Variante sind die inzwischen etablierten Anbieter von Kochboxen, bei denen die frischen Zutaten in der richtigen Menge mit dem passenden Rezept dazu vor die Haustür geliefert werden.

 

Selber-Kochen als gesunde Verhaltensweise

 

Braten, Dünsten, Rühren und Kneten wirken beruhigend. Das Kreieren der Leibspeisen in der eigenen Küche bleibt von jeglichen Regeln ausgenommen und hat – auch angesichts der Notwendigkeit von gesunder Ernährung – aktuell an Bedeutung gewonnen. Ich weiß, was in meinem Essen drin ist!

Das Schöne daran, sich am Herd zu betätigen und die Gedanken schweifen zu lassen ist, dass am Ende ein leckeres Gericht oder Gebäck entsteht, welches mit der ganzen Familie gemeinsam verspeist werden kann.

Schon lange gibt es die Vermutung, dass das handwerkliche Hantieren in der Küche eine positive Auswirkung auf die menschliche Psyche hat. Doch nun wurde diese Theorie in einer Studie von Wissenschaftlern der Universität von Otago in Neuseeland bewiesen. Sich konzentriert an die Anweisungen eines Rezeptes halten und sich somit für eine bestimmte Zeit vom stressigen Multitasking des Alltags lösen, bringt Entspannung und ein Gefühl der Ausgeglichenheit. Da kann man Corona glatt vergessen.

 

Ich könnte mich fast an meine neue Häuslichkeit gewöhnen….