App ‚freii‘ hilft Jugendlichen und Eltern, Medien bewusster zu nutzen

Viele Jugendliche in Deutschland verbringen im Schnitt rund sieben Stunden pro Tag vor Bildschirmen. Die neue Web-App „freii“ setzt genau hier an: In einer 21-tägigen Challenge können Jugendliche gemeinsam mit ihren Eltern ihr Nutzungsverhalten reflektieren. Ziel ist es, den Umgang mit digitalen Medien wie TikTok oder Instagram bewusster zu gestalten und die Bildschirmzeit in ein gesundes Verhältnis zur übrigen Freizeit zu bringen.

Was ist freii?

  • freii ist eine Web-App des Zentrums für Suchtprävention Villa Schöpflin (Lörrach), entwickelt zur Unterstützung von Kindern/Jugendlichen und ihren Familien im bewussteren Umgang mit digitalen Medien.
  • Zielgruppe sind Jugendliche zwischen ca. 11-15 Jahren (Klasse 6-8 bzw. später Klasse 7-8), sowie Eltern und andere Erziehende.

 Was macht freii / wie funktioniert die App?

  • Die App kombiniert Wissensvermittlung, Selbstreflexion und praktische Aufgaben / Challenges, also nicht bloß Theorie, sondern mit aktiven Elementen.
  • Jugendliche können einen von mehreren „Guides“ (virtuelle Begleiter) wählen, die sie durch das Programm führen.
  • Es gibt tägliche Aufgaben (Challenges), die allein oder mit anderen bewältigt werden können. Ziel ist, ein ausgewogeneres Mediennutzungsverhalten zu fördern.
  • Für Eltern/Erziehende gibt es einen separaten Bereich mit Infos und Tipps zur Medienerziehung.

Wo steht das Projekt aktuell?

  • freii ist noch in der Entwicklungs-/Evaluationsphase. Es wird geprüft, wie gut es angenommen wird und wie praktikabel die Umsetzung ist.
  • Es wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, unter anderem in mehreren Bundesländern: Baden-Württemberg, NRW, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.

 

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Chancen und mögliche Herausforderungen

Chancen:

  • Jugendliche erhalten spielerisch und niedrigschwellig Zugang zu Wissen über Mediennutzung und mögliche Risiken.
  • Eltern bekommen Unterstützung und Tools, um das Gespräch über Mediennutzung in der Familie zu führen.
  • Der präventive Ansatz kann helfen, Online-Zeit bewusster zu gestalten und problematische Nutzung früh zu erkennen.

Herausforderungen:

  • Ob die Jugendlichen und Eltern motiviert bleiben, das Ganze durchzuhalten (Challenge-Formate brauchen kontinuierliche Teilnahme).
  • Unterschiedliche Ausgangsbedingungen: Zugang zu Geräten, unterschiedliche Medienkompetenz in Familien.
  • Wie stark der Effekt tatsächlich sein wird — darauf richtet sich die Evaluation.
  • Datenschutz, technische Zugänglichkeit, Barrierefreiheit könnten relevant sein.

 

Die App wurde wissenschaftlich begleitet und ihr Nutzen im Rahmen einer vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Studie untersucht. Ab dem 22. September steht eine öffentliche Betaversion bereit, die bereits vollständig nutzbar ist. Bei Bedarf können die Entwickler bei technischen Problemen noch nachbessern, erklärt Projektleiter Daniel Ott. Mit „freii“ soll ein praxisnaher Beitrag zu mehr digitaler Balance entstehen – nicht belehrend, sondern mit alltagstauglichen Impulsen für Familien und Schulen.