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Special im Dezember: Corona verschärft Cybermobbing 

Die Corona-Pandemie ist auch Ende des Jahres 2021 noch in aller Munde. Denn die vierte Welle hat unser Land fest im Griff. In den vergangenen Monaten und mittlerweile Jahren hat sich unser Leben immer mehr in die digitale Welt verlagert. Dies merke ich auch bei meinen Kindern – denn die Kommunikation mit den Mitschülern und Freunden findet immer häufiger über Social Media statt. Sogar der Schulunterricht wurde zuletzt nicht mehr in der Präsenzlehre gestaltet. Vielmehr vermittelten einige Lehrer Inhalte über digitale Kanäle, obgleich es die Schulen augenscheinlich vor beträchtliche Probleme stellte.

Dabei ist nicht alles Gold, was glänzt – dem weitreichenden Potentialen stehen auch Gefahren wie das Mobbing im Internet gegenüber.

Digitalisierung schreitet voran, Cyber-Mobbing nimmt ebenfalls zu

Zweifelsfrei schreitet die Digitalisierung immer weiter voran. Unsere Kinder wachsen heute als Digital Natives auf. Bereits früh lernen diese mit dem Smartphone umzugehen, der Laptop ist der neue College-Block. Zwar ist es noch nicht ganz so weit – meine Kinder lernen glücklicherweise in der Schule ebenfalls noch das Schreiben mit Stift und Papier. Doch der digitale Wandel schreitet unaufhaltsam voran.

Dies birgt auch Gefahren, denn die Ausgrenzung von Mitschülern ist im Internet leichter denn je. In der Schule werden mit dem Smartphone Bilder geknipst und im Anschluss ungefragt herumgeschickt. Vor dem heimischen PC ist es plötzlich ganz leicht, sich gegen einen Mitschüler zu verbinden und (vermeintliche) Stärke zu zeigen. Durch die Verlagerung des gesellschaftlichen Lebens ins Digitale hat sich das Cyber-Mobbing während der Pandemie ebenfalls verbreitet. Insgesamt sind über zwei Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.

Probleme ansprechen, Lösungen finden!

Wenn Cybermobbing in den Schulen auftritt, sollten die Probleme ernst genommen werden. Niemand sollte Mobbingattacken im Internet verharmlosen oder gar ins Lächerliche ziehen. Zunächst müssen die digitalen Beweise gesichert werden. Denn das Internet vergisst gewöhnlich nie.

Gegebenenfalls können die Betroffenen sogar rechtliche Schritte einleiten, die Betreiber der Plattform kontaktieren und möglicherweise eine Löschung bewerkstelligen. Zudem sollten Lehrkräfte einbezogen werden, mit den geschulten Pädagogen wird dann die Lösungssuche aktiv vorangetrieben.

Durch eine systematische und dauerhafte Bloßstellung im Internet schreitet die Ausgrenzung immer weiter voran. Die betroffenen Kinder haben einen schweren Start in ihr Leben, nicht immer können sie den sozialen Rückstand kompensieren.

Cyber-Mobbing: Eine Bedrohung für unser Leben

Doch das Mobbing im Internet ist nicht nur eine Bedrohung für die betroffenen Menschen, obgleich diese unter schweren Folgen leiden. Dazu missachten Mobbingattacken im Internet das soziale Miteinander. Die Werte der Schule werden mit den Füßen getreten. Hier ist eine Reaktion dringend vonnöten, um den Kindern Social Skills zu vermitteln und ein geordnetes Miteinander zu gewährleisten.

Eltern sollten nicht nur die Symptome behandeln, sondern auch auf die Ursachen eingehen. Welche Gründe gibt es für die Verrohung der Sprache im digitalen Raum? Warum wird das eigene Kind vielleicht sogar zum Täter und wie kann man derartige Attacken unterbinden? Denn für Eltern ist es ebenfalls schlimm, wenn sich das eigene Kind in der Täterrolle wiederfindet. Dann sollte man aktiv eine Unterstützung beim Opfer anstrengen und unterstützen.

Das Fazit: Mobbing im Internet den Kampf ansagen!

Eltern haben eine enorme Verantwortung gegenüber ihren Kindern. Damit diese nicht unter Cybermobbing leiden, ist auch eine Schulung der eigenen Sozial- und Medienkompetenz vonnöten. Denn nur so können Elternteile dann früh genug agieren, anstatt immer nur zu reagieren.

Zweifelsfrei bieten die Digitalisierung und das Internet weitreichende Chancen, die wir in unserem Leben nicht mehr missen wollen – doch auch die Gefahren sollten berücksichtigt werden, um das volle Potential der Technologien auszuschöpfen, die uns wohl oder übel das gesamte Leben begleiten werden.