tipps gegen corona-blues
© fizkes/shutterstock

Tipps gegen Langeweile und Corona-Blues

Vorweihnachtlicher Lockdown, trübes Wetter, steigende Infektionszahlen… diese Zeiten haben es in sich. Manchem fällt vielleicht die Decke auf den Kopf.

Wir kennen das noch teilweise aus den verregneten Tagen unserer Kindheit. In Zeiten der Corona-Krise empfinden wir die Belastung jedoch noch intensiver. Unsere Kinder sind wahrscheinlich ausdauernder, aber auch sie haben irgendwann das Internet Surfen satt und keine Lust mehr, die x-te Serie auf einem Streaming-Portal anzusehen.

Ein paar Tipps gegen die Langeweile oder wie man aus Corona-Frust Familien-Lust macht:

Brettspiele neu entdecken

Erinnern Sie sich wirklich noch an die letzte Runde Mensch ärgere dich nicht, UNO oder Monopoly? Spieleabende sind ein echter Klassiker und machen noch obendrein viel Spaß. Und egal ob Groß, Klein, Taktiker oder Glückspilz, Spiele stärken den Geist, den Gemeinschaftssinn und sind vielleicht mal die ideale Möglichkeit, dem Nachwuchs Klassiker wie Schafkopf oder Ähnliches beizubringen.

Fotoalben durchblättern oder neu kreieren

Fotoalben machen glücklich. Egal, ob es sie schon gibt oder sie noch erstellt werden müssen. Trotz Tablet, Notebook und Smartphone sind wir der Meinung, dass es einfach schöner ist, in einem echten Fotoalbum zu blättern als auf einem Display in der Foto-Galerie-App hin- und her zu wischen. Gerade jetzt zur Vorweihnachtszeit werden wir überflutet mit Angeboten ein schönes Fotobuch, Album, Bild auf Leinwand zu erstellen und genauso einfach online zu bestellen.

Zudem eine tolle Möglichkeit, die Unmengen an Fotos auf seinem Smartphone oder Rechner zu sortieren und auszumisten! Das kann locker Tage dauern. Diese Beschäftigung ist übrigens nicht nur alleine ein großer Spaß, sondern natürlich auch im Kreis der Familie.

Überflüssigen Spielsachen u.a. an den Kragen

Ausmisten mit Kindern ist ein wichtiges Ritual, welches regelmäßig oder mindestens alle paar Monate gemacht werden sollte. Denn Kinderzimmer wachsen nicht – Spielzeugberge schon. Eltern kennen das. Jeden Geburtstag kommt ein Kuscheltier dazu, zu jedem Oster- und Weihnachtsfest noch eins und dazwischen gibt es noch neue Bücher, Puzzles und andere Spielsachen. Und es macht Spaß Platz für Neues zu schaffen – sogar schon unsere Kleinen!

Ihr könnt die Sachen auch an Freunde mit weniger Einkommen, soziale Einrichtungen, an die Kirche, an ein Flüchtlingsheim oder an Spielgruppen bzw. Nachbarskinder verschenken. Es gibt genügend Menschen, die sich freuen. Entrümpeln lässt sich übrigens so einiges bei den Größeren: Kleiderschrank, Kellerabteil, Vorratskammer oder Schreibtisch.

Endlich mal wieder lesen

Wer früh liest wird später schlau! Neurologen haben es schon in den 90er Jahren immer wieder nachgewiesen: Das (Vor)Lesen gilt als zentraler Bau­stein für eine gute ganzheitliche Entwicklung von Kindern und der Lesekompetenz von Jugendlichen. Gerade vor dem Hintergrund sich ändernder Familienstrukturen und immer größeren Alltagsstresses fördert es Geborgenheit und Vertrauen und gibt Raum, Fragen zu stellen. Eine Atmosphäre, die sich den Kindern nachhaltig einprägt.

Klingt einfach? Bücher im Smartphone-Zeitalter haben es nicht leicht. Jugendliche verbringen während der Pandemie noch mehr Zeit mit dem Internet, mit Games und Social-Media-Apps und Messengern. Was jedoch nicht bedeutet, dass Jugendliche keine guten Geschichten lesen, hören, schreiben, erleben wollen! Aktuell haben wir jetzt viel Zeit am Stück und Langeweile…

Gemeinsam kreativ sein

Restaurants, Künstler haben es uns vorgemacht und trotzen mit Einfallsreichtum der Pandemie. Ob Musik auf der Straße, Bühnenshow am Fenster oder Theater via Streaming. Aber Künstler sind wir doch alle irgendwie.

Wie wäre es denn mit einem individuell gestalten Lockdown-Tagebuch für die Kinder? Gemeinsam kann man den Tag Revue passieren lassen und dazu ein paar Zeilen gemeinsam verfassen. Oder entwerft verschiedene Varianten für den Mundschutz oder modische Accessoires! Lasst euren Nachwuchs eine kleine Geschichte aus der Perspektive eines Coronavirus schreiben (beispielsweise: Es war einmal ein einsames, trauriges Virus, das niemand leiden konnte. Deshalb beschloss es, in die weite Welt zu ziehen…)

Wo wir schon beim Schreiben sind: Die Großeltern freuen sich sicherlich über einen Brief ihrer Enkel. Auch hier kann man bei der Gestaltung kreativ werden.

 

kreativwettbewerb-bad-soden-christopher-10

Christopher, 10 Jahre aus Bad Soden

Eine Challenge starten auf tictoc

#langeweilezuhause, #stayathome oder #lustigeideendaheim –Ob Babyfotos von Influencern oder Klopapier-jonglierende Hobby-Fußballer, zahlreiche Challenges erobern gerade das Netz und dort vor allem tictoc. Wer kreativ gegen Langeweile angehen möchte, überlegt sich einfach seine eigene Challenge. Vielleicht ein Video-Tagebuch? Dazu Freunde einladen und auf die Beiträge warten. Spaß dürfte garantiert sein.

Mit Kids kochen

Restaurants haben geschlossen. Warum also nicht einfach selbst kochen? Auch wenn es oft anstrengend ist, lohnt es sich, den Nachwuchs mit einzubeziehen. Oft fehlt einem dafür die Zeit, jetzt hat man fast zu viel davon. Also am besten einen Wochenplan mit den Lieblingsgerichten erstellen oder solchen, die man schon längst ausprobieren wollte. Ob geübter Hobbykoch oder Neuling: Spaß macht’s bestimmt. Und das ein oder andere Talent kommt hier sicherlich zum Vorschein.

Und wenn wir uns das Lieblingsessen mal liefern lassen, können wir Erwachsenen Kellner spielen und simulieren so den Restaurantbesuch. Für einen hübsch dekorierten Gastraum sollte natürlich gesorgt sein. Kids sind gefragt…

Home-Events

Wenn alles geschlossen hat und sonst so geliebte Ausflüge flach fallen, heißt es umdenken. Wie wäre es mit Mini-Events für zu Hause?

Kino im kleinen Stil für zu Hause: Jalousine runter, Nachos oder Popcorn auf den Tisch und ein Softdrink nach Wahl Film ab. Wer es ganz authentisch mag, der verteilt vor dem Filmstart Eis im Home-Cinema. So viel Zeit muss sein.

Frischluft und Forschergeist

Keiner muss zuhause die Wand anstarren. Frische Luft und Bewegung stärkt bekanntlich das Immunsystem von Groß und Klein. Also hoch vom Sofa und raus! Gehen Sie viel mit Ihren Kindern an die frische Luft und sorgen Sie für ausreichend Bewegung. Am besten dort, wo nur wenige Menschen sind: In den Wald. Dort können Sie zum Beispiel  Steine oder Blätter sammeln und fotografieren und dann zu Hause in Büchern oder im Internet herausfinden, welche es sind.

Home Schooling mal anders

Oft stellen wir im Urlaub fest, wie schnell der mal erlernte Sprachschatz verloren gehen kann. Aktuell ist es kaum möglich, in den Urlaub zu fahren. Wie wäre es denn, Altes aufzufrischen oder Neues auszuprobieren?

Wir wissen auch nicht, ob der Präsenzunterricht wieder pünktlich nach den Weihnachtsferien starten kann. Warum also nicht mal zusammen mit dem Nachwuchs nach neuen Lernperspektiven schauen? Nutzen Sie die Möglichkeiten des Internets oder interaktiver Apps, um Lern- und Schulinhalte zu vermitteln bzw. zu intensivieren. APPs wie „sofatutor“ „Anton“, „Duolingo“ oder sind dafür geeignet und machen Spaß.

Einfach mal nichts tun

Tablet und Smartphone aus, Entspannungsmusik an. Lassen Sie die Langeweile zu, denn Nichtstun ist nicht gleich nichts tun.

Kinder lernen nicht, selbständig zu spielen, wenn sie als Eltern ständig Ideen produzieren und Programme gestalten. Ein gewisses Maß an Langeweile ist auch durchaus förderlich für die Entwicklung ihres Kindes. Ist der Kopf erstmal frei, wird wiederum die Kreativität angekurbelt. Das klappt nicht bei jedem Kind und an allen Tagen gleich gut. Hier gilt es, den richtigen Mittelweg zu finden – und dieser ist wiederum abhängig vom Alter und dem Temperament des Kindes.

Fazit: Durchhalten!

Bleiben Sie positiv und halten Sie durch. Beschäftigen Sie sich sinnvoll, reflektieren Sie Ihr Leben und machen Sie Pläne für die Zukunft.