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© Alyssa Stevenson/unsplash

Vorsorge – Informatives zur Baby-Gesundheit

Vorsorge – Informatives zur Baby-Gesundheit

Die Geburt des eigenen Kindes läutet eine spannende Zeit ein. Mit dem neuen Familienmitglied wird der Alltag ordentlich auf den Kopf gestellt – alles ändert sich. Für Eltern steht die gesunde Entwicklung der Jüngsten im Vordergrund. Die Vorsorgeuntersuchungen im ersten Lebensjahr sind elementar, weil sie der Früherkennung dienen. Welche Termine im Detail anstehen sowie praktische Alltagstipps zur Babypflege nachfolgend zusammengefasst.

Baby-Vorsorgetermine von U1 bis U6

Die Früherkennungsuntersuchungen sind für die Gesundheit von Babys von großer Bedeutung. Werden sie pünktlich wahrgenommen, lassen sich potenzielle Krankheiten rechtzeitig erkennen und individuelle Maßnahmen einleiten. Zudem können bei Entwicklungsstörungen gezielte Maßnahmen zur Förderung eingesetzt werden. Das Risiko, dass Kinder später unter körperlichen und geistigen Folgen leiden müssen, sinkt deutlich.

Als Beispiel dient die Hüftdysplasie – eine Störung der Hüftreifung, die ohne Behandlung ernstzunehmende Spätfolgen verursachen kann. Wird sie bei Voruntersuchungen erkannt, erhält das Baby über mehrere Wochen eine spezielle Schiene angelegt. Das Heilungspotenzial ist bis zum dritten Lebensmonat sehr hoch.

Die altersgemäße Entwicklung steht bei sämtlichen Untersuchungen im Fokus. Kinderärzte beurteilen diese beispielsweise anhand von Gewicht, Körperlänge, Grob- und Feinmotorik sowie der Interaktion mit den Eltern. Wesentliches auf einen Blick:

 

U1

Die erste Vorsorgeuntersuchung findet direkt nach der Geburt des Babys statt und umfasst die Kontrolle der lebenswichtigen Körperfunktionen – beispielsweise die Atmung und das Herz-Kreislauf-System.

U2

Ist das Neugeborene etwa drei bis zehn Tage alt, folgt der zweite Vorsorgetermin. Teil des ärztlichen Checks sind ein Blut- und Hörtest. Dabei lassen sich Stoffwechselstörungen, Mukoviszidose (Stoffwechselerkrankung) und Hörschwächen erkennen.

U3

Nach vier bis fünf Wochen nach der Entbindung steht die dritte Präventionsuntersuchung an, um beispielsweise das Hör- und Sehvermögen, den Greif- sowie Saugreflex zu kontrollieren. Zudem wird die Entwicklung der Hüftgelenke mit einer Ultraschalluntersuchung überprüft, um Hüftdysplasie auszuschließen. Eine Still-, Impf- und Ernährungsberatung rundet den Termin ab.

U4

Ist der Nachwuchs drei bis vier Monate alt, prüfen Ärzte unter anderem die Sinnesorgane und die Fontanelle (Knochenlücke am Kopf). Eltern werden bereits jetzt zu Themen wie Mundhygiene und Sprachentwicklung ihrer Schützlinge beraten.

U5

Nach sechs bis sieben Monaten nach der Geburt hat sich das Baby bereits stark entwickelt. Die ersten Zähnchen sind womöglich im Anmarsch und die Aktivität nimmt stark zu. Neben den motorischen Fähigkeiten werden Sehstärke und Zahngesundheit ärztlich untersucht.

U6

Kurz vor dem ersten Geburtstag findet in der Regel die letzte Vorsorgeuntersuchung des ersten Lebensjahres statt. Werden zu diesem Zeitpunkt verzögerte Entwicklungen festgestellt, erhalten Eltern konkrete Tipps, womit sie ihre Kinder gezielt fördern können.

 

Darüber hinaus spielen im ersten Jahr Impfungen eine zentrale Rolle. Eltern werden dahingehend ebenso beraten und erhalten Empfehlungen zur Optimierung des Impfschutzes. Weiterführende Informationen zum Impfen hier im Ratgeber.

 

Tipps zur Vorbereitung auf die Termine:

  • Zwischen den Vorsorgeuntersuchungen machen Babys teilweise große Entwicklungssprünge. Oft ergeben sich diverse Situationen, die mit dem Kinderarzt besprochen werden wollen.
  • Weil Eltern die meiste Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen und der Arzt lediglich eine Momentaufnahme beurteilen kann, ist die aufmerksame Beobachtung im Alltag wichtig.
  • Selbst kleine Auffälligkeiten können entscheidend sein, um die kindliche Entwicklung korrekt einzuschätzen. Deshalb gilt: Vor dem nächsten Termin alle Fragen notieren, um im Arztgespräch an alles zu denken!
  • Die Ergebnisse der U-Untersuchungen werden im gelben Kinderuntersuchungsheft festgehalten. Es sollte bei jedem Termin griffbereit sein.

 

Leistungsunterschiede bei Krankenkassen

Die Kosten für die gesetzlich festgelegten Vorsorgeuntersuchungen für Kinder übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung. Allerdings unterscheiden sich die individuellen Leistungen teilweise stark voneinander. Während einige nur das Minimum übernehmen, zahlen andere Versicherer auch kindliche Vorsorgeprogramme, die weit darüber hinaus gehen. Die Krankenkasse BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER belohnt ihre Versicherten sogar mit einem individuellen Baby Bonus für die Teilnahme an wichtigen Präventionsterminen. Weil Eltern damit einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit ihrer Kinder leisten, erhalten sie eine Geldprämie in Höhe von 100 Euro oder können Punkte für weitere Gesundheitsleistungen sammeln.

Gut zu wissen

Ob die entsprechende Krankenkasse auch die Kinderuntersuchungen U10 und U11 sowie die Jugendvorsorge J2 übernimmt, sollten Versicherte vorab klären. Das Untersuchungsspektrum dieser Angebote ist nicht durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegt. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten dennoch freiwillig.

Tipps zur Babypflege

Beim Baden genügt zum Reinigen der zarten Babyhaut in den ersten Monaten lauwarmes Wasser, ohne jegliche Zusätze. Das schützt den natürlichen Säureschutz der Haut. Das gilt auch für Genitalbereich und Po. Feuchttücher sind unnötig und ungeeignet, weil viele enthaltenen Substanzen Allergien hervorrufen können. Auch auf Shampoo kann verzichtet werden. Bei Neugeborenenakne die Pickelchen keinesfalls ausdrücken, sondern abwarten, da sie meist in wenigen Wochen verschwinden!

Zahnpflege – von Anfang an Routine

Die Zahnpflege der Kinder bereitet in vielen Haushalten Probleme. Um die Prozedur nach den Mahlzeiten fest in den Alltag zu integrieren, sollten Eltern bereits mit dem ersten Milchzahn damit anfangen. Die Pflege der Zähne von Babys ist schließlich nicht weniger wichtig wie im Kindes- oder Erwachsenenalter. Ist das Zähneputzen von Beginn an Bestandteil der Morgen- und Abendroutine, fällt es später leichter diese konsequent durchzusetzen. Im Idealfall wird das Pflegeritual zu festen Zeiten erledigt und mit positiven Erlebnissen verknüpft. Das kann beispielsweise eine tolle Geschichte sein, die im Anschluss erzählt wird oder ein Kinderlied, das zum Zähneputzen motiviert.

 

Tipp:

Trotz erfolgreicher Zahnpflege-Gewohnheit während der Babyphase kommt es vor, dass sich Kleinkinder später sträuben. Auf der Internetpräsenz des Dentista e.V. – Verband der ZahnÄrztinnen erklärt Kinderzahnärztin und Fachautorin Ulrike Uhlmann, wie Eltern das Zähneputzen bei Kindern trotz Herausforderungen meistern können.