Halloween trifft Harry Potter

katholischen Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus.

Im Zuge der Irischen Renaissance nach 1830 wurden in der frühen volkskundlichen Literatur eine Kontinuität der Halloweenbräuche seit der Keltenzeit und Bezüge zu heidnischen und keltischen Traditionen wie dem Samhainfest angenommen. Bis heute werden entsprechende Mutmaßungen des Religionsethnologen James Frazer zitiert.
Seit den 1990er Jahren verbreiten sich Bräuche des Halloween in seiner US-amerikanischen Ausprägung von Frankreich und dem süddeutschen Sprachraum ausgehend auch im kontinentalen Europa. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede. So wurden insbesondere im deutschsprachigen Raum heimatliche Bräuche wie das Rübengeistern in das kommerziell erfolgreiche Umfeld Halloween eingegliedert, genauso nahmen traditionelle Kürbisanbaugebiete wie die Steiermark oder der Spreewald Halloween schnell auf.
(Quelle: Wikipedia.org / 03.11.2014)

Seit Wochen erzählte mir mein Sohnemann mit seinen acht Jahren von der geplanten Übernachtung bei seinem Freund und dass sie dann „Harry Potter Teil 1“ schauen wollen und wie sehr er sich darauf freut. Wir erzählten ihm nicht, dass wir uns auf einen freien Abend ohne Kinder freuen sondern nur, dass „Harry Potter Teil 1“ schrecklich gruselig sei und er bestimmt nicht schlafen könne … die kleine Schwester glaubte mir, freute sich auf ihre Übernachtung bei ihrer Freundin und meine beste Ehefrau von allen freute sich mit mir auf unseren Abend ohne Kinder, ach, ich erwähnte es schon.
Nun war die Übernachtung rum, alle hatten sich gefreut und „Harry Potter“ war doch nicht so gruselig gewesen, so zogen wir dann mit Tüten bewaffnet durch unsere Siedlung, „erschreckten“ schenkwütige Hausbesitzer mit „SÜSSES ODER SAURES“ und zählten abends die fette Beute.

Meine kreativste Ehefrau von allen hatte dazu die Eingebung, in die nicht weit entfernte Burg Frankenstein zum Halloween-Fest zu fahren, und so taten wir es auch am folgenden Sonntag. Ein gespenstisches Spektakel, ich war vor vielen Jahren mal abends da, ziemlich gruselig. Tagsüber beim Familiensonntag allerdings abgespeckt gruselig, doch für meine „Harry Potter Teil 1 ist nicht gruselig“-Kinder gruselig genug. Wir speisten gruselig lecker vom Buffet im Burgrestaurant, allein der Wackelpudding wackelte gruselig, und nahmen danach Kurs auf zur Bühne, wo eine Monstershow stattfand mit Graf Dracula, der kein Blut sehen konnte und diversen Monstern, die ihre Texte bzw. Rolle nicht beherrschten, also sehr lustig für die Kinder und als Stück auch so geplant.
Dagegen erschreckten wir uns ein wenig mehr, als direkt hinter uns ein Monster eine Kettensäge startete … brrrr… und meine kleine Tochter heulend auf meinem Arm landete, aber das ist eben Halloween … der Weg hinunter zum künstlichen Friedhof machte die Sache nicht besser, und der blutbespritzte Monstermann, der ihnen tröstend Bonbons reichte, konnte gerade noch wettmachen, dass mir der Sensenmann seine Sense an den Hals legte

„Pappaaaaaaaaa ….“ Heuuuuul …

Da beugte sich eine blau angestrichene Hexe zu meinen Kindern hinunter, die nun in einer Art Panik erstarrten. In der Wildnis ist das der Moment für die Löwen, Beute zu machen. Ein zwinkernder Blick meiner harmoniebedürftigsten Ehefrau von allen folgend kehrte die böse Hexe aber das letzte Gute aus sich heraus, kniete neben den Lütten und schenkte ihnen nicht nur ein Bonbon, sondern begann ein liebevolles Hexengespräch. Derweil die Tränen über den gruselig geschminkten Gesichtern langsam verrannen.

„Harry Potter Teil 1 ist doch viel gruseliger“, meinte die liebe blaue Hexe und streichelte die Kleinen zum Abschied über den Kopf. Kurz danach saßen wir auf dem Heimweg im perfekt organisierten Shuttle-Bus, als mein Sohnemann endlich wieder seine Fassung gewann …

„Papaaa … das war alles nicht schlimm außer die Werwölfe. Und ich will Harry Potter Teil 2 sehen!“  .

Wenn sich Ihre Kinder also mal richtig gut gruseln möchten: Dann auf zum Familien-Halloween Fest auf Burg Frankenstein!